The Committee
The organisation "V.o.G. Schieferstollen Recht" comprises nowadays 13 executive committee members and several other members.
All have worked as volunteers, some of them for the last 10 years, every Saturday and also during the week so that tourists can tour the subterranean tunnels by rail.
In course of time all grew together and many friendships developed. No wonder, during the often dangerous work one had to totally rely on the other members of the team!
"Ohne die ehrenamtliche Arbeit wäre die Durchführung des Projektes unmöglich gewesen".

Interview mit Didier Landers, Vorsitzender der V.o.G Schieferstollen Recht.
Didier Landers, wie ist eigentlich die Idee zur touristischen Erschließung des Schieferstollens entstanden?
Vor der Gründung der Schieferstollen V.o.G machten einige Leute Führungen, vor allem im oberen Stollen. Eines Tages hieß es, der Stollen solle mit Beton verfüllt werden, womit der Zugang zu den diversen Anlagen versperrt worden wäre. Daraufhin habe ich den damaligen Tourismusschöffen und jetzigen St.Vither Bürgermeister Christian Krings angesprochen. Er sagte mir damals, wenn du eine Gruppe von interessierten Leuten zusammenstellst, dann lässt sich darüber reden. Wir haben uns zum ersten Mal 1997 getroffen.
Wie hat sich das Projekt seit der V.o.G-Gründung 1998 entwickelt?
1998 wurde die V.o.G Schieferstollen Recht offiziell im St.Vither Rathaus gegründet. Die erste Anfrage machten wir bezüglich Staumauer, weil dort noch Trinkwasser gewonnen wurde. Als wir grünes Licht erhielten die Staumauer zu entfernen, haben wir damit begonnen. Die Stadtgemeinde hat uns bei den Baggerarbeiten am Eingang geholfen, damit wir ins Innere gelangen konnten.
Zu Beginn wurde sehr viel administrative Arbeit gemacht, d.h. Fachleute mussten Gutachten erstellen und diverse Fragen wurden aufgeworfen: Ist das Projekt realisierbar? Kann man die Anlage absichern? Lohnt es sich auch vom Optischen her?
Als man uns immer wieder bestätigte, dass es sich lohne und die Anlage sehr schön sei und die Absicherung kein größeres Problem darstelle, haben wir nach Feierabend und an den Wochenenden angefangen, dort zu arbeiten.
Mit welchen Argumenten würden Sie Touristen das Besucherbergwerk Schieferstollen Recht schmackhaft machen?
Es gibt eine Reihe von Besucherbergwerken in der Eifel und in Wallonien. Für jemanden, der sich für solche Anlagen interessiert, lohnt es sich auf jeden Fall, da der Schieferstollen anders ist als die anderen Anlagen. Man hat uns immer wieder bestätigt, dass die Abbauhallen wegen ihrer Ausmaße einzigartig sind. Man findet selten solch hohe Hallen. Die höchste Halle des Schieferstollens ist über 14 Meter hoch. Zudem dürften für Geologen und Geologieinteressente die verschiedenen Mineralien wegen ihrer schönen Ausbildung und der schönen Farbzusammensetzung interessant sein.
Wie wurde das Projekt finanziert?
Der Bergmannsverein "Sankt Barbara" Bleialf ist unser Partner, wodurch wir Interreg-Gelder beantragen konnten. Wir haben Zuwendungen bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft beantragt und auch die Stadtgemeinde St.Vith hatte uns Gelder zugesichert. Der finanzielle Rahmen war somit abgesichert.
Verschiedene Arbeiten, wie zum Beispiel die Sicherungsarbeiten oder der Bau von Stahlgerüsten, konnten wir aufgrund von statischen Berechnungen als Laien nicht durchführen. Ein Projektleiter hat die ganzen Arbeiten geplant und überwacht.
Wie intensiv wurde in den letzten Jahren gearbeitet?
Wenn man ein solches Projekt leitet, muss man sich intensiv damit beschäftigen. Es war für die Mitglieder der V.o.G Schieferstollen Recht mit sehr viel Arbeit verbunden, zum Beispiel die elektrische Anlage, die Beleuchtung, die Szenengestaltung, die Filmproduktion oder die administrativen Arbeiten. Auch einige Arbeiten im Empfangsgebäude wurden in Eigenregie gemacht. Darüber hinaus wurden Kurse für 25 Bergwerksführer angeboten. Ohne die ehrenamtliche Arbeit wäre die Durchführung dieses Projektes absolut unmöglich gewesen.
Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?
Die Besucherzahl ist schwer vorherzusehen. Wir rechnen im ersten Jahr mit 10.000 Besuchern. Wir hoffen in naher Zukunft jährlich 15.000 bis 20.000 Besucher bei uns begrüßen zu dürfen. Ob das realistisch ist, ist eine andere Frage. Wir gehen von diesen Zahlen aus, denn in benachbarten Bergwerken hat man ähnliche Zahlen. Ich gehe davon aus, dass wir auch in diesem Bereich liegen werden.
Wie sind die Reaktionen in der Ortschaft Recht im Vorfeld der Eröffnung?
Die Reaktionen sind unterschiedlich. Zu Beginn der Arbeiten wurden wir hier und da mitunter als "Spinner" dargestellt, manche haben nie daran geglaubt, dass dieses Projekt jemals realisiert werden könnte. Wir waren Gott sei dank anderer Meinung. Durch Ausdauer haben wir uns da durchgebissen. Die meisten Reaktionen der Leute sind aber sehr positiv. Man freut sich, dass man den Stollen besichtigen kann und dass auch die Kunst der alten Steinmetze wieder in den Vordergrund rückt. Mittlerweile beginnt man wieder, auf Blausteinprodukte acht zu geben. Es werden wieder hier und da Sachen aufgestellt, die Leute interessieren sich wieder für diese Produkte.
Erlebt der Rechter Blaustein eine Renaissance?
Wir hoffen natürlich, dass man zumindest die noch vorhandenen Sachen - sei es in Recht oder anderswo - schützt. Wenn die Blausteinprodukte bei Privatleuten gut aufgehoben sind, dann sollen diese natürlich an Ort und Stelle bleiben. Es wäre schön zu wissen, wo sich interessante Kreuze oder andere Gegenstände befinden oder dass man zumindest einen Tipp bekommt und das Objekt fotografiert.
"War immer vom Projekt überzeugt"

Christian Krings, Bürgermeister der Stadtgemeinde St.Vith und Mitgründer der V.o.G Schieferstollen Recht.
"Das Besucherbergwerk Schieferstollen Recht hat ein großes touristisches Potential. Eigentlich war ich immer von dem Projekt überzeugt. Seitdem ich 1985 zum ersten Mal an einer Besichtigung teilgenommen habe, war ich vom Rechter Stollen begeistert", sagt Christian Krings.
Christian Krings hat auch selbst Hand angelegt und ist stolz auf die geleistete Arbeit der V.o.G-Mitglieder. "Ich hätte nie gedacht, dass es 10 Jahre dauert. Wir haben ein tolles Team, das ist ein Riesenglück. Vieles wurde auf ehrenamtlicher Basis gemacht. Wir sind sehr zufrieden und ich danke der ganzen Mannschaft für dieses Engagement", so Krings.
Laut St.Viths Bürgermeister könnte der Rechter Schieferstollen eine Initialzündung für das Angebot an Tagesfahrten sein. "Es ist die Chance, um den Touristen bei Regenwetter eine Alternative zu bieten. Wir können jetzt ein Tagesprogramm lancieren, und den Stollenbesuch mit einer Visite anderer Sehenswürdigkeiten kombinieren. Ich denke dabei an das Ardennen Poteau '44 Museum, das Heimatmuseum, das Biermuseum oder die Käserei Moutschen", erklärt Christian Krings.