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26.10.2016 | Artikel: 'Rumpelkammer in Museum verwandelt' erschienen im GrenzEcho vom Montag, 24. Oktober 2016

Eingangsbereich des Schieferstollens mit Blaustein-Objekten gestaltet - Drei Themenbereiche

Georg Mettlen, Sarah Born, Freddy Stark und Paul Rauschen (v.l.n.r.) haben in den letzten Monaten den Eingangsbereich des Stollens in ein kleines Museum verwandelt. Foto: Petra Förster

"Das war eine echte Rumpelkammer": Nicht ohne Stolz blicken Georg Mettlen, Freddy Stark und Paul Rauschen in den Eingangsbereich des Schieferstollens in Recht. In stundenlanger Arbeit haben die drei Pensionäre die "Rumpelkammer" in ein schmuckes Blausteinmuseum verwandelt. Seit Freitag ist es eröffnet.

Ein Artikel von Frau Petra Förster

Die Idee, die Objekte im Eingangsbereich des Schieferstollens in ein besseres Licht zu rücken, war schon lange da, nur hat es bisher immer an der Zeit und irgendwie auch an einem Konzept gefehlt. Im März haben sich die drei ehrenamtlichen Mitarbeiter der VoG Schieferstollen sich dann ein Herz genommen und Kontakt zu Sarah Born (32) aus Born aufgenommen.

Einteilung aller Objekte in drei verschiedene Kategorien.

Die Gemälderestauratorin hat sich im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule St.Luc in Lüttich auch mit der Einrichtung von Museen beschäftigt und von daher viele Ideen entwickelt, wie die Blaustein-Objekte anschaulich präsentiert werden könnten. Zuerst einmal wurden die Dinge, die Bürger im Laufe der Jahre zum Schieferstollen gebracht hatten, gesichtet und in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: "Wir haben sakrale Objekte, Dinge, die aus dem Haushaltsbereich kommen, und Objekte aus dem Bereich Bau", erklärt Georg Mettlen die verschiedenen Bereiche des neuen Museums. Ein Audio-Guide, der auf Knopfdruck zu bedienen ist, macht die Besucher in vier Sprachen auf diese verschiedenen Themenbereiche aufmerksam und gibt einen kurzen Überblick des Angebots. Sarah Born war es wichtig, die ausgestellten Gegenstände so zu präsentieren, wie sie auch wirklich in der Vergangenheit gebraucht wurden.

So wurde zu der Türumrandung aus Blaustein noch eine antike Eichentür gesucht. Der Schweinetrog wurde auf der passenden Höhe angebracht und mit einem Foto von Schweinen versehen. Georg Mettlen (74), Freddy Stark (69) und Paul Rauschen (73) haben in den letzten Monaten die Wände und Decken des langen, schmalen Raumes neu gestrichen und dann die Ausstellungsgegenstände so arrangiert, wie Sarah Born es ihnen vorgeschlagen hat.

"Das war ein ganzes Stück Arbeit, besonders, wenn man bedenkt, dass manche Objekte 200 kg wiegen", sagt Freddy Stark. Alle drei sind sich aber auch einig darin, dass es im Vergleich zur Freilegung des Schieferstollens, die sie vor einigen Jahren in schweißtreibender Arbeit zusammen mit anderen Ehrenamtlichen übernommen hatten, ein Zuckerschlecken war. "Damals haben wir monatelang im Stollen geschuftet. 200 Lkw voller Erdreich sind hier abtransportiert worden", erinnern sie sich. Da war es jetzt vergleichsweise gemütlich, ein Blaustein-Kreuz auf einen Sockel zu heben.

8.500 Menschen besuchen im Schnitt jährlich den Rechter Schieferstollen. Bevor sie nun in den dunklen Stollen eintreten, kommen sie automatisch durch das Blaustein-Museum. "Wenn man jetzt die Treppe zum Stollen hinunter geht und die Tür öffnet, steht man sofort in einem Museum", erklärt Sarah Born - "es ist nicht mehr so, dass man das Gefühl hat, zuerst noch durch eine Abstellkammer zu gehen."

Der Blick fällt dabei zuerst auf eine große Übersichtstafel, die auf weitere Blaustein-Objekte in der Ortschaft hinweist. Wer sich nach dem Museumsbesuch also noch den Kreisverkehr mit der Marienkapelle, ein altes Backhaus oder Bauernhäuser ansehen möchte, in denen der Stein aus Recht verarbeitet wurde, findet darauf eine Auswahl an Objekten mit der entsprechenden Lage. im sakralen Bereich sind vornehmlich Kreuze ausgestellt, darunter einige mit sehr aufwendigen Verzierungen. Aus dem Haushaltsbereich gibt es beispielsweise ein großes Spülbecken, besagten Schweinetrog oder den Stein aus dem Auffangbecken einer Ölmühle. Auf Letzteren sind die Betreiber des Museums besonders stolz, da es sich um eine Rarität handelt.

Übersichtstafel weist auf andere Objekte in der Ortschaft hin.

Aus dem Bauwesen gibt es neben Dachschiefer verschiedene Werkzeuge. Ergänzt werden die Objekte durch historische Aufnahmen zu ihrer Verwendung und entsprechende Erklärungen. Ein einziges Ausstellungsstück ist noch in Gebrauch: So wurde die alte Holzkiste, in die die Gäste des Schieferstollens nach dem Besuch eine Spende für die Ehrenamtlichen warfen, durch eine schmucke Spendenbox aus Blaustein ersetzt. Die aktuellen Arbeiten wurden übrigens komplett in Eigenregie finanziert. Die Kosten lagen bei 11.000 Euro, hinzu kommt die Arbeitsleistung.

Der Besuch des Museums, das ein Stück Regionalgeschichte abbildet, ist im Eintrittspreis zum Schieferstollen enthalten (Erwachsene 8 Euro, Gruppen ab 15 Personen 7 Euro, Kinder 5 Euro, Familien max. 22 Euro). Der Besuch mit Audio-Guide ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr möglich. Daüber hinaus können Führungen vereinbart werden. Am Montag, 31. Oktober, ist der Besuch im Blaustein-Museum sicher eine gute Gelegenheit, sich von den Schrecken der Halloween-Führungen zu erholen. Diese werden ab 19 Uhr angeboten und sind vor allem auf Familien mit Kindern ausgerichtet. Die Besucher können im Kostüm erscheinen und sich auf einige Überraschungen im und um den Stollen gefasst machen.

Anmeldungen per Mail (info@schieferstollen-recht.be) oder Telefon (080/570 067) sind erbeten. Zudem blickt man im Schieferstollen schon dem zehnjährigen Jubiläum entgegen, das am 21. Mai 2017 gefeiert wir.

Ein Artikel von Frau Petra Förster, aus dem GrenzEcho vom Montag, 24. Oktober 2016

Einen weiteren Bericht finden Sie auf der Seite des BRF, unter folgendem Link: brf.be/regional/1032867/

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